14.01. – 28.04.2024 | Dienstag – Sonntag: 10 – 17 Uhr
Rembrandt – Meisterwerke der Radierkunst
Aus den Beständen des Kupferstichkabinetts der Akademie der bildenden Künste Wien
„Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Rembrandt wurde wegen der ihm eigenen Art der Radierung von Kennern mehr geschätzt als um seiner Malerei willen“ (Filippo Baldinucci, 1686)
Kaum ein anderer Künstler wird derart oft für Illustrationen von Büchern verwendet, wie Rembrandt Harmensz van Rijn (1606 – 1669). Diese Vorliebe ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass sich der Künstler intensiv mit Texten der Heiligen Schrift auseinandergesetzt hat und seine Blätter über kompositionelle Fragen hinaus eine tief durchdachte Deutung des Geschehens bieten.
Die Technik der Radierung kommt der Zeichnung mehr als jede andere Druckgraphik nahe und war deshalb bereits im 17. Jahrhundert ein begehrtes Objekt der Sammelleidenschaft. Im Gegensatz zum Kupferstich verwendete Rembrandt die Radierung nicht zur Wiederholung der Kompositionen, die er für Gemälde gefunden hatte, sondern sie ist für ihn ein eigenes – vielfach variiertes – Mittel des künstlerischen Ausdrucks. Da er sich dabei an den Interessen des Kunstmarktes orientieren musste, bildeten sich bei den Themen einzelne Gruppen heraus, die auch in der Gliederung der Ausstellung ihren Niederschlag finden.
Wesentliche Gemeinsamkeit der Blätter ist aber eine scharfe Beobachtungsgabe des Künstlers, die fern jeder Idealisierung Menschen und Schauplätze festhält, sowie ein subtiles Einfühlungsvermögen in dargestellte Charaktere. Grundlage dieser Charakteristik in Rembrandts Werk ist die intensive Beschäftigung mit dem Selbstportrait, in der er seine eigene Person als Modell vor dem Spiegel in unterschiedlichen Posen und Verkleidungen studiert. Fast alle diese Blätter tragen stolz die Signatur des selbstbewussten Künstlers, der so wie seine prominenten italienischen Vorbilder Michelangelo oder Raffael, dafür nur seinen Vornamen verwendet.
Im Besonderen widmet sich die Ausstellung der Gegenüberstellung unterschiedlicher Variationen desselben biblischen Themas. Einer früheren Phase effektvoller barocker Dramatisierung in den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts steht ein erneutes Aufgreifen relevanter Themen in den 40er Jahren gegenüber, in denen der Künstler die dargestellten Themen mit subtiler psychologischer Erfassung der Protagonisten neu deutet. Die Ausstellung lädt den Besucher ein, sich über kunsthistorische und technische Fragen hinaus mit den Bildinhalten zu befassen und damit in Rembrandts Gedankenwelt einzutauchen.
Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Kunstvereins Apolda Avantgarde e.V. mit PONTE Wien. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien, das den überwiegenden Teil der ca. 75 gezeigten Werke zur Verfügung gestellt hat. Einzelne, ergänzende Leihgaben stammen aus anderen Sammlungen.
Bild: Rembrandt Harmensz van Rijn, Selbstportrait mit federgeschmücktem Samtbarett, Radierung, 1638, 13,4 x 10,3 cm, Wien, Akademie der Bildenden Künste, Kupferstichkabinett
Blick in die Ausstellung
Werke aus der Ausstellung
Begleitprogramm
Do. 22.02.2024, 19 Uhr, Vortrag
Abraham – der Stammvater, mit dem Gott plötzlich nicht mehr sprach
Andrew Steiman, Rabbiner, Frankfurt/Main
Do. 14.03.2024, 19 Uhr, Vortrag
Die Opferung des Isaak – Fanatismus oder Nächstenliebe? | Annäherung an eine schwer auszuhaltende Gotteserfahrung
Pfr. Thomas-M. Robscheit,
Ev.-Luth. Kirchengemeinde Apolda
Mo. 18.03.2024, 19 Uhr, Öffentliche Führung
Kunst & Bibel
Geführter Rundgang durch die Ausstellung mit
Rüdiger Bahr-Liebeskind & Diakon Daniel Pomm
Do. 21.03.2024, 19 Uhr,
Bildbetrachtungen und Gespräch
Licht und Dunkel bei Rembrandt
Dr. Johann Hinrich Claussen,
Kulturbeauftragter der EKD, Berlin
Do. 11.04.2024, 19 Uhr, Vortrag
Rembrandt und die Bibel
Pfr. Walter Martin Rehahn,
Kunstbeauftragter des Kirchenkreises, Halle-Saalkreis
Fr. 26.04.2024, 19 Uhr,
Vortrag Auf den Hund gekommen – Rembrandts Lust am Fabulieren
Dr. Johannes Ramharter, PONTE – Organisation für kulturelles Management GmbH, Wien
Die Begleitveranstaltungen werden präsentiert von der Mitteldeutschen Kirchenzeitung „Glaube + Heimat“, dem Katholischen Forum des Bistums Erfurt in Kooperation mit der Katholischen Gemeinde Apolda und der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Apolda.
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass die Teilnehmerzahl für die Veranstaltungen begrenzt und eine Anmeldung erforderlich ist. Der Eintrittspreis für den Besuch der Ausstellung plus Begleitprogramm-Veranstaltung beträgt 12,-€.
Hotelempfehlungen
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Informationen
Kunsthaus Apolda Avantgarde
Bahnhofstraße 42 | 99510 Apolda
Telefon: 03644 515364 | www.kunsthausapolda.de
Facebook: Kunsthaus.Apolda
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 –17 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene: 10,- Euro
Ermäßigt: 8,- Euro
Familienkarte 20,- Euro
Schulklassen: 2,- Euro (pro Schüler)
Begleitveranstaltungen: 12,- Euro
Gruppenführungen
Führungen nach telefonischer Voranmeldung:
Montag: 9 – 15 Uhr
Dienstag – Sonntag: 17 – 20 Uhr
Schulklassen
Besuche und Führungen nach Voranmeldung:
Montag: 9 – 15 Uhr
Dienstag – Freitag: 8 – 9:30 Uhr
Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher
wissenschaftlicher Katalog (144 Seiten)
zum Preis von 20,00 €
Veranstalter
Kunstverein Apolda Avantgarde e.V.
in Kooperation mit PONTE – Organisation
für kulturelles Management GmbH, Wien
Mit freundlicher Unterstützung:
Kreis Weimarer Land
Sponsoren & Partner
Parken
Am Kunsthaus gibt es nur eingeschränkte Parkmöglichkeiten. An den Wochenenden steht Ihnen zusätzlich der Parkplatz oberhalb des Kunsthauses (Zufahrt über Herder- und Brandesstraße) und der Parkplatz am Landratsamt (Zimmermannbau) zur Verfügung (Zufahrt über die Ackerwand). Weitere Parkmöglichkeiten finden Sie auf dem Park & Ride-Parkplatz am Bahnhof (Zufahrt über Sulzaer Straße) oder im Parkhaus an der Stadthalle (ausgeschildert). Zu Fuß sind es jeweils ca. 5 Minuten bis zum Kunsthaus.
Anfahrt Parkplatz oberhalb des Kunsthauses:
https://goo.gl/maps/QXVzDZeQf76TH9pE6
Parkplatz am Landratsamt:
https://goo.gl/maps/LPaTkwF2aBjoxdXt8