17.09. – 17.12.2023
MARC CHAGALL. Von Witebsk nach Paris
Marc Chagall gilt als einer der außergewöhnlichen und eigenwilligsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Geboren wurde er im russischen Witebsk, in einem jüdischen „Schtetl“, das von der chassidischen Tradition geprägt wurde. Doch in Paris fand seine Kunst seine Erfüllung und Blüte. In dieser Stadt, die Chagalls große Liebe und Hort seiner Inspiration wurde, formte sich eine Bildsprache, die jenseits des üblichen Realitätsverständnisses liegt.
Immer wieder zog es ihn in die Stadt an der Seine – zunächst 1910 als unbekannten jungen Künstler, wo er Apollinaire, Cendrars, Delaunay, Léger und Modigliani begegnete und die Farbkraft des Fauvismus entdeckte. Dann 1922 – nachdem er in die Russische Revolution geraten war und die Kunstakademie Witebsk mitgegründet hatte, als deren Leiter er neue Wege einschlagen wollte. Und schließlich 1947, als er aus dem amerikanischen Exil zurückkehrte, in das er 1941 vor den deutschen Besatzern geflohen war.
„Das Land, das die Wurzeln meiner Kunst genährt hat, war Witebsk, aber meine Kunst braucht Paris, wie ein Baum Wasser braucht“, betonte Marc Chagall, der wie kein anderer Tradition und Moderne miteinander zu verbinden verstand und somit ein kulturübergreifendes und doch höchst persönliches Werk schuf.
In Paris gelang es Chagall, die Visionen seiner Kindheit und seine jüdische Tradition mit der Moderne zu einem Kosmos voller Farbkraft, Romantik und Phantasie zu vereinigen. So schuf er in seinen späten Lithografien, die zum umfassendsten und bedeutendsten druckgrafischen Werk der Moderne neben Picasso gehören, ein einzigartiges Porträt seiner Wahlheimat. Phantastische Gestalten – die jiddischen Sprichwörtern, russischer Volkskunst und seinen persönlichen Erinnerungen entsprangen – bevölkern sein Werk, das ein großes und von persönlicher Mystik durchzogenes Universum bildet.
Die Ausstellung Marc Chagall: Von Witebsk nach Paris präsentiert über 70 Grafiken aus dem Spätwerk Chagalls in Form von zum Teil farbigen Lithografien und Holzschnitten, von denen viele bisher selten oder nie gezeigt wurden. Dabei werden insbesondere sein großes Motivrepertoire und dessen Ursprung in der chassidisch-jüdischen Kultur herausgestellt, aber auch seine tiefe Liebe zu Paris.
Konzept und Kuratierung: Dr. Andrea Fromm
Werke aus der Ausstellung
Begleitprogramm
Sonntag, 17.09.2023 | 11.00 Uhr | Führung
mit der Kuratorin der Ausstellung
Donnerstag, 26.10.2023 | 19.00 Uhr | Vortrag mit Musik
Etz Chaim – der Lebensbaum, Mystik und Chassidismus in
der jüdischen Kultur von Prof. Jascha Nemtsov
Donnerstag, 09.11.2023 | 19.00 Uhr | Vortrag
„Moses und der brennende Dornbusch“ von Willi Wild
Donnerstag, 16.11.2023 | 19.00 Uhr | Lesung
Der Schauspieler Dieter Prochnow liest aus „Mein Leben“
von Marc Chagall, moderiert von Dr. Andrea Fromm
Interaktive Führungen für kunstinteressierte Kinder.
Gemeinsam mit Studenten der Uni Erfurt hat der Kunstverein Avantgarde das Projekt „Audioführung für Kinder“ auf die Beine gestellt, das nun mit der aktuellen Ausstellung „Marc Chagall“ Premiere feiert. Parallel dazu wird erstmals auch eine interaktive Führung durch die Ausstellung angeboten. Der Vogel „David“ leitet die Kinder dabei durch die Ausstellungsräume.
Zudem wurde ein Film über die Arbeitstechnik, die Chagall anwendete, gedreht. Sie können diese Informationsquellen auch gern zur Reflektion außerhalb des Ausstellungsbesuches nutzen.
» Hier geht es zum Kinderprojekt!
Informationen
Kunsthaus Apolda Avantgarde
Bahnhofstraße 42 | 99510 Apolda
Telefon: 03644 515364 | www.kunsthausapolda.de
Facebook: Kunsthaus.Apolda
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 –17 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene: 9 € | Ermäßigt: 8 € | Familienkarte: 18 €
Veranstalter: Kreis Weimarer Land
Mit freundlicher Unterstützung von:
Kunstverein Apolda Avantgarde e.V. und Kreisstadt Apolda
Kuratorin: Dr. Andrea Fromm
„Im Geflecht“ eine Sichtbarmachung von Ekkehard Engelmann
Blick in die Ausstellung
Parken
Am Kunsthaus gibt es nur eingeschränkte Parkmöglichkeiten. An den Wochenenden steht Ihnen zusätzlich der Parkplatz oberhalb des Kunsthauses (Zufahrt über Herder- und Brandesstraße) und der Parkplatz am Landratsamt (Zimmermannbau) zur Verfügung (Zufahrt über die Ackerwand). Weitere Parkmöglichkeiten finden Sie auf dem Park & Ride-Parkplatz am Bahnhof (Zufahrt über Sulzaer Straße) oder im Parkhaus an der Stadthalle (ausgeschildert). Zu Fuß sind es jeweils ca. 5 Minuten bis zum Kunsthaus.
Anfahrt Parkplatz oberhalb des Kunsthauses:
https://goo.gl/maps/QXVzDZeQf76TH9pE6
Parkplatz am Landratsamt:
https://goo.gl/maps/LPaTkwF2aBjoxdXt8